Der Anbau von Roter Bete (Beta vulgaris subsp. vulgaris) im Garten ist eine beliebte Möglichkeit, diese vielseitige und nährstoffreiche Knolle selbst zu kultivieren. Rote Bete ist wegen ihres erdigen, süßlichen Geschmacks und ihrer gesundheitlichen Vorteile gefragt. Sie eignet sich für den Verzehr als Salat, Beilage oder Suppe und wird auch in der Naturmedizin geschätzt. Der Anbau ist relativ unkompliziert und gelingt auch Anfängern.
Voraussetzungen für den Anbau
Rote Bete bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit lockerem, humusreichem Boden. Der Boden sollte gut durchlässig und frei von Staunässe sein. Ein pH-Wert zwischen 6,0 und 7,5 ist ideal. Vor dem Pflanzen kann es sinnvoll sein, den Boden mit Kompost oder gut verrottetem Mist anzureichern.
Saat und Pflanzzeit
Rote Bete kann ab Mitte April direkt ins Freiland gesät werden, sobald der Boden frostfrei und leicht erwärmt ist. Für eine kontinuierliche Ernte bis in den Herbst empfiehlt sich eine Staffel- oder Nachsaat bis Juli. Der Reihenabstand sollte etwa 30 cm betragen, die Pflanzabstände innerhalb der Reihe etwa 10 cm.
Tipp: Die Samen vor der Aussaat einige Stunden in lauwarmem Wasser einweichen, um die Keimung zu fördern.
Pflege der Pflanzen
Bewässerung
Rote Bete benötigt eine gleichmäßige Wasserversorgung, besonders während der Keimung und in trockenen Perioden. Staunässe sollte jedoch vermieden werden, da diese Fäulnis begünstigt.
Unkrautregulierung und Bodenpflege
Regelmäßiges Hacken und Jäten ist wichtig, um Unkraut zu entfernen und den Boden locker zu halten. Dies fördert die Entwicklung der Knollen.
Düngung
Rote Bete ist ein Mittelzehrer und benötigt moderate Nährstoffgaben. Kompost oder organischer Dünger können vor der Aussaat in den Boden eingearbeitet werden. Übermäßige Stickstoffdüngung sollte vermieden werden, da sie das Wachstum der Blätter fördert und die Knollenentwicklung hemmt.
Ernte und Lagerung
Erntezeitpunkt
Je nach Sorte und Aussaatzeitpunkt kann die Ernte ab Juli bis Oktober erfolgen. Die Knollen sollten geerntet werden, wenn sie etwa faustgroß sind. Spätestens vor den ersten Frösten sollten alle Knollen aus dem Boden geholt werden.
Erntemethode
Die Knollen vorsichtig mit einer Grabegabel aus dem Boden heben, um Beschädigungen zu vermeiden. Blätter etwa 2–3 cm über der Knolle abschneiden, damit die Knolle beim Lagern nicht austrocknet.
Lagerung
Rote Bete lässt sich mehrere Monate lagern, wenn sie kühl, dunkel und luftig aufbewahrt wird. Ideal ist eine Lagerung in Kisten mit feuchtem Sand im Keller oder einer frostfreien Garage.
Typische Sorten
Es gibt viele Sorten Roter Bete, die sich in Geschmack, Form und Farbe unterscheiden:
- Rote Kugel: Beliebte, runde Knolle mit tiefrotem Fruchtfleisch.
- Ägyptische Plattrunde: Flach-runde Knolle, früh reifend.
- Boltardy: Resistent gegen Schossen, gut für Frühkultur geeignet.
- Tondo di Chioggia: Italienische Sorte mit rot-weißen Ringen im Fruchtfleisch.
Schädlinge und Krankheiten
Rote Bete ist relativ robust, kann aber von Schädlingen und Krankheiten befallen werden:
- Blattläuse und Erdflöhe können die jungen Pflanzen schädigen.
- Falscher Mehltau und Cercospora-Blattflecken können bei feuchtem Wetter auftreten.
- Eine ausgewogene Fruchtfolge und sorgfältige Gartenhygiene reduzieren das Risiko.
Vorteile des Anbaus im eigenen Garten
- Frische, selbst angebaute Rote Bete schmeckt intensiver als gekaufte Ware.
- Kontrolle über Anbaumethoden (Verzicht auf Pestizide, nachhaltige Düngung).
- Die Knollen lassen sich vielseitig verwenden (z.B. als Rohkost, gekocht, eingelegt).
- Das Blattgrün ist essbar und liefert wertvolle Nährstoffe.
Nachhaltigkeit und Umweltaspekte
Der Anbau von Roter Bete im eigenen Garten spart Transportwege und Verpackungsmaterial. Die Pflanze trägt zur Biodiversität bei und lockt Bestäuber an, wenn sie zur Blüte kommt. Durch den Einsatz von Kompost und Gründüngung kann der Boden langfristig verbessert werden.
Zusammenfassung
Der Anbau von Roter Bete im Garten ist eine lohnende und relativ einfache Möglichkeit, eine gesunde und vielseitige Gemüsesorte selbst zu ziehen. Mit der richtigen Standortwahl, Pflege und Ernte lassen sich die Knollen über viele Monate genießen. Rote Bete ist nicht nur lecker, sondern auch reich an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen, die der Gesundheit zugutekommen.