Der Anbau von Zwiebeln (Allium cepa) im eigenen Garten ist eine lohnende und relativ einfache Möglichkeit, dieses vielseitige Gemüse selbst zu ziehen. Zwiebeln sind in der Küche unverzichtbar und lassen sich mit der richtigen Pflege und Standortwahl gut im Garten anbauen.
Standort und Bodenvorbereitung
Zwiebeln mögen einen sonnigen, warmen Platz im Garten. Der Boden sollte locker, durchlässig, humusreich und frei von Staunässe sein. Ein leicht lehmiger Boden ist gut geeignet. Vor der Pflanzung ist es sinnvoll, den Boden tiefgründig zu lockern und mit Kompost oder organischem Material zu verbessern.
Auswahl der Zwiebelsorten
Es gibt viele Zwiebelsorten, die sich in Form, Farbe, Geschmack und Lagerfähigkeit unterscheiden. Beliebte Sorten für den Hausgarten sind zum Beispiel ‚Stuttgarter Riesen‘, ‚Red Baron‘ oder ‚Rote Laaer‘. Die Wahl der Sorte richtet sich nach dem gewünschten Erntezeitpunkt und den eigenen Vorlieben.
Anbaumethoden: Steckzwiebeln und Saatzwiebeln
Zwiebeln können entweder aus kleinen Steckzwiebeln oder aus Samen gezogen werden.
Steckzwiebeln
Steckzwiebeln sind vorgezogene kleine Zwiebeln, die im Frühjahr direkt ins Beet gesetzt werden. Der Pflanzabstand beträgt etwa 10 cm in der Reihe und 25 bis 30 cm zwischen den Reihen. Steckzwiebeln sind besonders für Anfänger geeignet, da sie eine einfachere und frühere Ernte ermöglichen.
Saatzwiebeln
Die Aussaat von Zwiebelsamen erfolgt ab dem Frühjahr, sobald der Boden bearbeitbar ist. Die Samen werden in Reihen gesät, die etwa 25 bis 30 cm voneinander entfernt liegen. Nach dem Auflaufen werden die Pflanzen auf 6 bis 10 cm Abstand vereinzelt. Die Kulturzeit ist länger als bei Steckzwiebeln, aber die Ernte kann oft größer und die Zwiebeln besser lagerfähig sein.
Pflege der Pflanzen
Regelmäßiges Gießen ist wichtig, besonders während der Keimung und des Wachstums der Knollen. Der Boden sollte aber nicht zu nass sein, um Fäulnis zu vermeiden. Regelmäßiges Jäten und vorsichtiges Hacken hält Unkraut fern und lockert den Boden. Eine ausgewogene Düngung mit Kompost oder organischem Dünger unterstützt das Wachstum, aber übermäßiger Stickstoff sollte vermieden werden.
Ernte und Lagerung
Erntezeitpunkt
Steckzwiebeln sind meist ab Juli erntereif, Saatzwiebeln ab August. Die Zwiebeln sind reif, wenn das Laub vergilbt und sich niederlegt.
Erntemethode
Zwiebeln sollten vorsichtig mit einer Grabegabel aus dem Boden geholt werden, um sie nicht zu beschädigen. Das Laub wird auf etwa 2–3 cm gekürzt.
Lagerung
Die Zwiebeln werden nach der Ernte an einem luftigen, schattigen Ort getrocknet. Für die Lagerung eignen sich kühle, trockene und gut belüftete Räume. Die Zwiebeln können in Netzen oder Kisten aufbewahrt werden und sollten regelmäßig auf Fäulnis kontrolliert werden.
Mischkultur und Fruchtfolge
Zwiebeln lassen sich gut mit Möhren kombinieren, da sie sich gegenseitig vor Schädlingen schützen. Eine Fruchtfolge ist wichtig, um Krankheiten vorzubeugen. Zwiebeln sollten erst nach etwa vier Jahren wieder auf der gleichen Fläche angebaut werden.
Schädlinge und Krankheiten
Zwiebeln können von Zwiebelfliegen, Mehltau und Fäulniskrankheiten befallen werden. Vorbeugende Maßnahmen wie gute Fruchtfolge, Mischkultur und Gartenhygiene helfen, Probleme zu vermeiden.
Fazit
Der Anbau von Zwiebeln im Garten ist mit etwas Planung und Pflege gut machbar. Die richtige Sortenwahl, eine gute Vorbereitung des Bodens, regelmäßige Pflege und eine durchdachte Fruchtfolge sind die Grundlagen für eine reiche Ernte. Selbst angebaute Zwiebeln bereichern die Küche und tragen zu einem nachhaltigen Garten bei.