Der Große Knollen ist ein 687 Meter hoher Berg im Südharz in Niedersachsen. Er liegt zwischen den Orten Herzberg am Harz, Bad Lauterberg und Sieber und zählt zu den bekanntesten Aussichtspunkten der Region. Auf dem Gipfel befinden sich der Knollenturm und die Knollenbaude, die Wanderer schon seit mehr als hundert Jahren anziehen. Aufgrund seiner markanten Form und der weiten Sicht wird er auch als „Brocken des Südharzes“ bezeichnet.
Lage und Umgebung
Der Große Knollen liegt im Landkreis Göttingen im Südwesten des Harzes und gehört zum Naturpark Harz. Er ist Teil eines Höhenzugs, der den südlichen Harzrand prägt. Südwestlich erhebt sich der etwas niedrigere (631 m) Kleine Knollen. In den Tälern rund um den Berg entspringen mehrere Bäche, darunter die Bremke, die in Richtung Sieber fließt. Aufgrund seiner zentralen Lage ist der Große Knollen von mehreren Orten aus erreichbar und somit ein beliebtes Ziel für Tagesausflüge.
Entstehung und Geologie
Geologisch betrachtet ist der Große Knollen ein ehemaliger Vulkan. Er besteht überwiegend aus Porphyr, einem rötlichen Vulkangestein, das an vielen Stellen am Wegesrand und an Felswänden zu sehen ist. Die vulkanische Entstehung prägt bis heute das Landschaftsbild mit seinen steilen Hängen und markanten Gesteinsformationen. Östlich des Berges befand sich die Knollengrube, in der bis 1925 Eisenerz abgebaut wurde. Noch heute sind Reste alter Stollen und Halden erkennbar, die an die frühere Bergbautradition der Region erinnern.
Turm und Gaststätte
Auf dem Gipfel steht der etwa 20 Meter hohe Knollenturm, ein Aussichtsturm. Er wurde 1904 errichtet, nachdem ein älterer Holzturm baufällig geworden war. 1961 wurde der Turm um einige Meter erhöht. Von seiner Plattform aus bietet sich ein weiter Blick über den Harz, das Eichsfeld und das Leinebergland. Bei besonders klarer Sicht kann man im Süden sogar den Großen Inselsberg im Thüringer Wald erkennen. Neben dem Turm befindet sich die Knollenbaude, eine Gaststätte, die Wanderer bewirtet und die Gipfelregion zu einem Ausflugsziel macht.
Wandern
Der Große Knollen ist ein klassisches Wanderziel im Südharz. Zahlreiche markierte Wege führen von verschiedenen Orten auf den Gipfel, darunter von Bad Lauterberg, Herzberg, Scharzfeld, Sieber und Sankt Andreasberg. Dadurch können Touren unterschiedlichster Länge und Schwierigkeit geplant werden. Über den Berg verläuft auch der Harzer Baudensteig, ein beliebter Fernwanderweg, der mehrere traditionsreiche Berggasthöfe miteinander verbindet. Zudem ist der Gipfel die Stempelstelle 150 des Systems „Harzer Wandernadel”, mit dem man ein beliebtes Wanderabzeichen erwerben kann. Auch der europäische Fernwanderweg E6 kreuzt die Region und bindet den Großen Knollen so in ein internationales Wanderwegenetz ein.
Natur
Die Vegetation am Großen Knollen zeigt die für den Harz typischen Übergänge. In den unteren Lagen wachsen vorwiegend Buchen, die dichte Laubwälder bilden. In höheren Lagen dominieren Fichten, die zum Teil durch forstwirtschaftliche Aufforstung im 19. und 20. Jahrhundert entstanden sind. Inzwischen werden vielerorts Mischwälder gefördert, um die Bestände gegen Sturm und Schädlinge stabiler zu machen. Rund um den Berg leben typische Harzer Tierarten wie Rotwild, Rehe und Wildschweine sowie verschiedene Vogelarten. Im Frühjahr und Sommer blühen am Wegesrand zahlreiche Kräuter und Waldblumen, was den Berg auch botanisch interessant macht.
Wichtige Daten
Der Große Knollen erreicht eine Höhe von 687 Metern über dem Meeresspiegel. Er liegt im Landkreis Göttingen in Niedersachsen am Rande des Naturparks Harz. Auf seinem Gipfel befinden sich ein 20 Meter hoher Aussichtsturm und die Knollenbaude, die als Einkehrmöglichkeit dient. Der Berg ist einer der bekanntesten Wanderberge im Südharz und bietet weite Aussichten in alle Himmelsrichtungen.
