Als Hemmstoffe werden Stoffe im Aquarienwasser bezeichnet, die die Entwicklung von Tieren, Pflanzen oder Bakterien bremsen. Es handelt sich dabei nicht um eine einzelne Substanz, sondern um viele verschiedene. Dazu zählen Abbauprodukte von Futter, Ausscheidungen von Fischen, Stoffe aus Pflanzen, Medikamentenreste oder Metalle aus Leitungen. In geringen Mengen sind diese Stoffe normal, doch wenn sie sich ansammeln, können sie das Gleichgewicht im Aquarium stören.
Woher die Hemmstoffe kommen
Hemmstoffe entstehen ganz normal im Betrieb eines Aquariums. Futter, das nicht gefressen wird, zersetzt sich. Fische scheiden über ihre Haut und Kiemen Hormone und Stoffwechselprodukte aus. Pflanzen stoßen bei ihrem Wachstum bestimmte Stoffe ins Wasser aus. Auch Filter und Bodengrund können über längere Zeit Abbauprodukte freisetzen. Werden zusätzlich Medikamente, Dünger oder belastetes Leitungswasser verwendet, erhöht sich die Menge weiter.
Wirkung auf Fische, Garnelen und Pflanzen
Sind zu viele Hemmstoffe im Wasser, zeigt sich das oft durch unspezifische Symptome. Die Fische werden scheuer, atmen schneller oder zeigen gereizte Schleimhäute. Garnelen können Probleme bei der Häutung bekommen oder scheinbar grundlos sterben. Pflanzen wachsen schlechter, bilden kleine Blätter oder werfen diese ab. Auch die Filterbakterien arbeiten langsamer, wodurch Nitrit oder Ammonium ansteigen können. Oft wirkt das Wasser dann „müde“, es riecht dumpf oder es bildet sich ein dünner Film auf der Oberfläche.
Wie man Probleme erkennt
Einfache Wassertests zeigen Hemmstoffe nicht direkt an. Hinweise können jedoch durch Beobachtungen geliefert werden: Beispielsweise können Pflanzen trotz Düngung stagnieren, der Leitwert kann ohne erkennbaren Grund steigen, Tiere können sich auffällig verhalten oder Garnelen können ohne klare Ursache sterben. Sind alle Standardwerte wie Nitrit, Nitrat oder pH im grünen Bereich, die Probleme aber bleiben bestehen, können Hemmstoffe beteiligt sein.
Vorbeugung und Gegenmaßnahmen
Ein regelmäßiger Wasserwechsel ist das wirksamste Mittel gegen Hemmstoffe. Dabei werden belastende Stoffe verdünnt und das Milieu stabilisiert. Um Stress zu vermeiden, sollte das frische Wasser in Temperatur und Härte zum Becken passen. Aktivkohle im Filter kann viele organische Stoffe binden, sollte aber nach einigen Wochen wieder entfernt oder erneuert werden. Auch eine gute Belüftung und ein sauberer, nicht verschlammter Bodengrund sind hilfreich.
Wichtig ist außerdem eine maßvolle Fütterung, damit keine Futterreste im Becken zurückbleiben. Abgestorbene Pflanzenteile sollten rechtzeitig entfernt werden. Wer Osmosewasser nutzt, kann es gezielt mit Mineralien aufhärten und so eine stabile Basis schaffen. Medikamente sollten nur im Notfall eingesetzt werden und die Reste anschließend konsequent durch Wasserwechsel und die Verwendung von Aktivkohle herausgefiltert werden.
Fazit
Der Sammelbegriff „Hemmstoffe” umfasst verschiedene Stoffe, die sich im Aquarium anreichern und das ökologische Gleichgewicht stören können. Sie sind nicht durch einen einfachen Test erkennbar, sondern meist durch die Folgen für Tiere, Pflanzen und die Wasserqualität. Vorbeugen lässt sich durch regelmäßige Wasserwechsel, maßvolles Füttern, Pflanzenpflege und einen gut funktionierenden Filter. Wer darauf achtet, reduziert die Belastung deutlich und sorgt für stabile, gesunde Verhältnisse im Aquarium.


