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Project Peace

Project Peace war ein von der Sinn‑Stiftung initiiertes einjähriges Programm für junge Erwachsene im Alter von achtzehn bis fünfundzwanzig Jahren, in dem Aspekte wie Frieden, Nachhaltigkeit und kulturelle Innovation erfahrungsbasiert vermittelt wurden. Der Ansatz verband philosophische Reflexion, ökologisch orientierte Praxis, gemeinschaftliches Leben und die Entwicklung eigener Projekte im Bereich gesellschaftlicher Transformation.

Konzept und inhaltlicher Aufbau

Dieses Bildungsjahr kombinierte Seminare, Workshops, Praxiserfahrungen und intensive Gruppenarbeit. Die Teilnehmenden erarbeiteten im Verlauf eines Jahres eigene Projekte mit gesellschaftlicher Wirkung. Dabei ging es um Themen wie ökologisches Bewusstsein, kulturelle Innovation und persönliche Entwicklung. Die Lernformate waren non‑formal: die Gruppe gestaltete Lernprozesse aktiv selbst mit, begleitet von einem pädagogischen Team. Ziel war, ein authentisches Umfeld zu schaffen, aus dem sich ein nachhaltiger Wandel im Innen sowie im Außen entfalten kann.

Organisation und Durchführung

Das Projekt lief über zwölf Monate mit verschiedenen Phasen: Seminare zur Wissensvermittlung, praktisches Arbeiten in nachhaltigen Projekten – etwa auf dem Aktiv‑Hof Schlehdorf –, Exkursionen und Entwicklungsphasen für eigene Initiative. Die Teilnehmenden setzten sich theoretisch und praktisch mit ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhängen auseinander und entwickelten am Ende ein eigenes Projekt zur Umsetzung in ihrem weiteren Lebensweg.

Zielgruppe und Partner

Programmiert war Project Peace für junge Menschen zwischen achtzehn und fünfundzwanzig Jahren, die Fragen der globalen Zukunftsfähigkeit stellten und ihren eigenen Beitrag zu einer lebenswerteren Gesellschaft entwickeln wollten. Kooperationspartner waren Einrichtungen wie die Sinn‑Stiftung, Katharina‑Werk Basel und andere Akteure aus dem Bereich Nachhaltigkeit und Bildung.

Hintergrundidee

Project Peace verband Übergänge ins Erwachsenenleben mit Übergängen zu nachhaltiger Kultur. Dies geschah durch die Förderung individueller Potenziale parallel zur Gruppenentwicklung und ökologischer Verantwortung. Das Programm legte Wert auf eine selbstgesteuerte Lernhaltung, die sich in einem ausgewogenen Verhältnis von Theorie, Praxis und Reflexion manifestierte.

Kursstruktur und Ablaufphasen

Das Jahr gliederte sich in mehrere Lernblöcke:

• Einführungsphase mit Seminaren und Workshops zu Themen wie Frieden, Ökologie und Kulturwandel
• Praxisphase mit Stationen auf Orten wie dem Aktiv‑Hof Schlehdorf zur unmittelbaren Erfahrung ökologischer Lebensweisen
• Projektentwicklungsphase, in der Teilnehmende eigene Ideen und Initiativen entwarfen und umsetzten
• Abschlussphase mit Präsentation der Ergebnisse und Reflexion

Wirkung und Ziele

Project Peace sollte persönliche Entwicklung fördern, Verständnis für Konflikte und Ressourcenverteilung stärken sowie kulturellen Wandel initiieren. Ziele waren Selbstreflexion, Gemeinschaftserleben und aktiver Beitrag zur nachhaltigen Zukunftsgestaltung.

Status der Sinn‑Stiftung und Einordnung

Die Sinn‑Stiftung, die Project Peace initiierte, verfolgte einen größeren Ansatz im Bereich Bildung, Potentialentfaltung und Kulturwandel. Zentrale Akteur*innen wie Gerald Hüther waren mitverantwortlich. Ein intensiver Blick des Fachbereichs Weltanschauungsfragen der Erzdiözese München-Freising beschreibt die Bewegung kritisch: 2013 wurde Gerald Hüther von der Präsidentschaft der Stiftung entbunden, und seitdem erfolgte eine Distanzierung von seiner Person. Die Stiftung war in der Folge geprägt von einem Netzwerk verschiedenster Initiativen, wobei Project Peace als Einstieg der Phase „Ausbildung & Studium“ erschien.

Kritik

In der kritischen Darstellung wurde betont, dass die Sinn‑Stiftung stark vernetzt war mit vielen Projekten, häufig dem Labeling anderer Initiativen diente und teilweise absolute Botschaften hinsichtlich Systemveränderung kommunizierte. Project Peace fungierte als Teil dieser Struktur, ohne eigenständige Transparenz hinsichtlich Dauer, Inhalt oder laufender Updates, während zentrale Personen der Bewegung ihre akademische Legitimation verloren hatten.

Fazit

Project Peace war ein innovatives Bildungsjahr, das Versöhnung, ökologisches Lernen und selbstbestimmte Projektarbeit für junge Erwachsene tiefer erlebbar machen wollte. Durch non-formale Lernformen verband es innere Entwicklung mit gesellschaftlicher Gestaltung. Gleichzeitig war und ist die Einbettung in die kontrovers bewertete Sinn‑Stiftung problematisch, da viele Aussagen und Konzepte nicht ausreichend wissenschaftlich abgesichert oder transparent unterlegt waren.

Das Projekt ist heute nicht mehr aktiv. Die Informationen zur Fortführung oder Wiederholung liegen nicht vor. Seine Bedeutung bleibt dennoch in dem als Impuls für Bildungsinnovationen und transformatives Lernen angesehenen Ansatz.